Datenschutz
In der heutigen digitalen Welt erleben wir in den letzten Jahren enorme Entwicklungen durch den technologischen Fortschritt. Alltägliche Dinge wie z. B. das Surfen im Internet oder das kontaktlose Bezahlen im Supermarkt sind ohne elektronischen Datenaustausch undenkbar. Personenbezogene Daten werden tagtäglich in großen Mengen von Unternehmen, Organisationen oder Behörden verarbeitet. Teilweise wissen wir nicht einmal mehr, wo und welche persönlichen Informationen über uns erfasst, gespeichert und für Big-Data-Analysen verwendet werden.
Mit der voranschreitenden Digitalisierung wächst auch die Cyberkriminalität im Netz. Die Liste der Fälle ist lang, von digitalen Enkeltricks, über Viren und Trojaner, Identitätsdiebstahl und dem Raub von kritischen Daten (sowohl auf persönlicher als auch Organisations-Ebene).
Auch oder gerade abseits von kriminellen Taten ist der Datenschutz essenziell, denn nur so kann z. B. die Privatsphäre und die informelle Selbstbestimmung gewährleistet werden – beides Grundrechte, die jedem Menschen zustehen. Datenschutz wird dabei oft zweitrangiges oder anstrengendes Thema abgetan - dabei ist er in einer digitalen Welt unerlässlich.
Um dieses oft aufgeschobene Thema anzugehen, wollen wir Ihnen in Kürze ein paar effektive und schnell umsetzbare Tipps zum Datenschutz mitgeben.
1. Passwörter: Auf nahezu allen digitalen Kanälen identifizieren wir uns mit Passwörtern, an unseren Log-Ins hängen oft kritische Daten, wie z. B. der Bankzugang, die EPA oder das private E-Mailpostfach. Um diese zu schützen, sollten Passwörter möglichst lang sein, Sonderzeichen enthalten und für jede Seite einzigartig sein. Am besten ist es sich diese im Kopf zu merken, bei einer Vielzahl von Passwörtern ist es jedoch oft nicht möglich, weswegen sich ein Passwort-Manager anbietet. Von einer Speicherung im Browser oder anderen nicht-zugangs-geschützten Formen wird abgeraten. Da jedoch kein Passwort unknackbar ist, ist es empfehlenswert wo möglich auch auf eine 2-Faktor-Authentifizierung zurückzugreifen. Mehr Informationen finden sie hier.
2. Webcookies: Die DSGVO gewährt Verbrauchern heute das Recht, selber über ihre Daten zu bestimmen. Im Web wird dies heutzutage normalerweise über den Cookie-Banner beim Zugriff auf eine Webseite geregelt. Auch wenn diese oft unübersichtlich gestaltet sind, lohnt es sich hier den „Alle Ablehnen“ oder „Meine Präferenzen speichern“ Knopf zu suchen, der meist nach kurzem Zeitaufwand zu finden ist.
3. Wahl der Apps: Viele Apps sammeln permanent Daten, auch im Hintergrund. Auch hier gewährt die DSGVO das Recht, selbst über ihre Daten zu bestimmen. Gerade bei Applikationen oder Konten, bei denen viele Daten anfallen, ist es empfehlenswert, die Datenschutzeinstellung anzupassen (Beispiele hierfür wären: Ihr Browser, Ihr Google/Microsoft/Meta/Amazon Account, Ihr privates E-Mailpostfach, usw.). Gerade bei diesen Accounts werden, solange sie nicht widersprechen, viele verschiedene Datenquellen zusammengeführt, die eine ausführliche Analyse ihres Verhaltens zulassen. Ausführliche Anleitungen finden sie hier: Google, Microsoft, Meta, Amazon.
Oft gibt es auch sehr nützliche Open-Source-Produkte, die als datensichere Alternativen verwendet werden können. So bietet sich z. B. der Firefox-Browser als Chrome Ersatz an und die Messanger-App Signal als WhatsApp Ersatz. Oft enthalten diese Apps zusätzlich auch keine Werbung. Eine gute Übersicht über datensichere Alternativen finden sie hier.
4: Das Handy: Auf keinem anderen Gerät fallen mehr Daten an als auf dem Handy, beinahe jeder trägt es den ganzen Tag bei sich und nutzt es für eine Vielzahl an persönlichen Dingen, umso wichtiger ist es hier seine Daten zu schützen. Viele Apps haben standardmäßig die Erlaubnis, auf beinahe alle ihre Daten zuzugreifen, ohne einen Grund dafür zu haben. Dies können sie über den App-Berechtigungs-Manager unterbinden, eine Anleitung finden sie hier ( IoS, Android).
Auf neueren Smartphones werden ihre Daten über eine sogenannte Werbe-ID mit ihrem Gerät verknüpft, was eine Identifizierung durch Drittanbieter möglich macht. Die Werbe-ID sollten sie auf jeden Fall deaktivieren, da sie die Fuktionalität ihres Gerätes nicht beeinflusst und eine Deaktivierung ihre Daten anonymisiert. Eine Anleitung finden sie hier.