Druckansicht der Internetadresse:

Nachhaltigkeit an der Universität Bayreuth

Seite drucken

Snackautomat

Bild des Snackautomaten

Seit Juni 2023 gibt es einen nachhaltigen Snackautomaten an der Universität Bayreuth. Er befindet sich in der Mensa im Eingangsbereich (1. Stock) neben dem Uni-Shop und dem Rückgabeautomat für Kaffeebecher.

Idee und Umsetzung des Projektes

Die Projektidee für den „Nachhaltigen Snackautomaten“ entstand 2021 initiiert durch die Studierendengruppe „Students for Future“. Ziel war es das Snackangebot an der Universität durch nachhaltigere Produkte zu erweitern. In enger Zusammenarbeit mit GreenCampus wurden Gespräche mit dem Studierendenwerk Oberfranken und Dallmayr geführt und ein mögliches Konzept sowie Risiken und Probleme eruiert. Im Juni 2023 startete die sechsmonatige Testphase, um herauszufinden, welche nachhaltigen Snacks gut angenommen werden und ob ein wirtschaftlicher Betrieb des Automaten langfristig möglich ist. Das Unternehmen Dallmayr betreibt an der Uni sowohl die Kaffeeautomaten als auch die Snackautomaten und organisiert die Befüllung des Automaten. Die Produkte werden über den lokalen Bioladen „Hollerbusch“ in Bayreuth bezogen und mit dem ausleihbaren Lastenrad „Klimaradl“ aus dem Lager in Bindlach an die Universität transportiert. Alle Produkte werden nach Zertifizierungen und Siegel ausgesucht, sind Bio und viele davon vegan und ohne Plastik verpackt. Aktuell entsteht ein Plakat, das neben dem Snackautomaten aufgehängt werden soll und dort die Siegel und Zertifizierungen der einzelnen Snacks erklärt.

Was sind eigentlich „nachhaltige Snacks“?

Der Anspruch an die im „Nachhaltigen Snackautomaten“ verkauften Snacks ist möglichst wenig soziale Ungerechtigkeit zu produzieren und ökologische Schäden anzurichten. Zwar können negative Auswirkungen in der Regel nicht gänzlich vermieden, aber zumindest minimiert werden. Da es sich bei Snacks um hoch verarbeitete Produkte mit vielen Arbeitsschritten und langen Lieferketten handelt, können Produktionsbedingungen nicht von den Konsument:innen selbst kontrolliert werden. Aus diesem Grund wurden die angebotenen Snacks auf Basis der Siegel und der freiwilligen Angaben der Hersteller ausgewählt. Dabei ist es wichtig Siegel mit strengen Vorgaben und Kontrollen auszuwählen. 

Bericht bei ubt aktuell (01.06.23) über den Snackautomaten.

Erläuterung der Produktsiegel:

Bio-SiegelEinklappen

Das wichtigste Merkmal eines Bio-Lebensmittels ist der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngemittel beim Anbau. Außerdem wird auf eine möglichst artgerechte Tierhaltung geachtet. Anbau und Herstellung werden in der EG-Bio-Basisverordnung zum ökologischen Landbau geregelt. Bio-Lebensmittel, die den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Anbau entsprechen, tragen das EU-Bio-Logo und sind dadurch als „Bio“ erkennbar. Damit ist der Begriff „Bio“ gesetzlich geschützt. Lebensmittel mit dieser Auszeichnung zeichnen sich durch einen Anbau nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus ab. Verarbeitete Produkte dürfen das EU-Bio Siegel tragen, wenn sie mindestens zu 95% aus Bio-Zutaten bestehen. Das deutsche Bio-Label in Form eines Sechsecks kann zusätzlich freiwillig auf Verpackungen gedruckt werden und entspricht denselben Anforderungen wie das EU-Bio-Logo. (hellgrünes Rechteck)

VeganEinklappen

Vegane Produkte werden mit unterschiedlichen Siegeln und Logos gekennzeichnet, welche nicht geschützt sind. Das bedeutet sie müssen keine einheitlichen Standards erfüllen. Trotzdem lassen sie auf einen Blick erkennen, ob ein Produkt vegan ist. Anhand dieser Label garantieren wir euch, dass damit ausgezeichnete Snacks aus dem Automaten keine tierischen Bestandteile oder Erzeugnisse enthalten. Allerdings bewerten die Siegel Zutaten erst ab der Ernte. Somit ist es beispielsweise möglich, dass als vegan ausgezeichnete Produkte mit tierischen Stoffen gedüngt werden. Auch die Verpackung des Produkts kann trotz des Siegels tierische Inhaltsstoffe enthalten.

Fairtrade-SiegelEinklappen

Durch das Fairtrade-Siegel werden Produkte gekennzeichnet, die aus fairem Handel kommen und bei deren Herstellung bestimmte, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Dabei bezieht sich Fairtrade auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Dies ermöglicht Kleinbauer:innen stabilere Preise durch Mindestpreise. Die Standards für das Siegel enthalten außerdem Kriterien zu demokratischen Organisationsstrukturen, Umweltschutz und sicheren Arbeitsbedingungen. Neben dem normalen Siegel, zum Beispiel auf Bananen, findet man auch Siegel mit einem schwarzen Pfeil auf der rechten Seite. Dies zeichnet ein Mischprodukt, wie beispielsweise Kekse aus, bei dem alle Zutaten Fairtrade-zertifiziert sein müssen. Das Siegel mit dem schwarzen Pfeil und einem Begriff darüber verweist auf ein Mischprodukt, bei dem nur der angegebene Begriff Fairtrade-zertifiziert ist. 

​PalmölfreiEinklappen

Palmöl ist ein preiswertes Pflanzenfett aus dem Fruchtfleisch der Früchte der Ölpalme. Für eine cremige Konsistenz wird es oft in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Palmfett ist so günstig, da es im Vergleich zu anderen Pflanzenölen bei gleicher Anbaumenge die fünffache Mange Öl bringt. Aus ökologischer Perspektive ist das Produkt sehr kritisch zu betrachten, da vor allem in den Hauptanbaugebieten Indonesien und Malaysia Millionen Hektar Regenwald gerodet werden, um auf deren Fläche Monokulturen zur Gewinnung von Palmfett anbauen zu können. Dabei wird oft mit Brandrodung vorgegangen, wodurch große Mengen Treibhausgase freigesetzt werden. Die entstehenden Monokulturen aus Ölpalmen speichern jedoch gleichzeitig viel weniger CO2 als natürliche Mischkulturen in Regenwäldern. Zusätzlich wird damit der Lebensraum von vielen bedrohten Tierarten zerstört. Siegel, die palmölfreie Lebensmittel zertifizieren gibt es nicht, aber ihr könnte auf der Zutatenliste eures gewählten Produkts prüfen, ob Palmöl enthalten ist. Das RSPO -Siegel steht für Round Table on Sustainable Palm Oil und zeichnet scheinbar Produkte mit nachhaltigem Palmöl aus. Dieses Label ist jedoch kritisch zu bewerten, da dabei Regenwaldrodung nicht verboten wird, sondern nur das Abholzen von Gebieten mit besonderem Schutzwert. 

Plastikfreie VerpackungEinklappen

Eine plastikfreie Verpackung zeichnet das „inner foil no plastic“ Symbol der Vivani Schokoladenriegel aus. Produkte dieser Marke sind ökologisch verpackt, sowie mit mineralölfreien Farben bedruckt. Zusätzlich ist die Schokolade in einer Folie auf Holzfaserbasis verpackt. Das Logo hilft dabei plastikfreie Produkte zu erkennen. Diese wiederum sind nachhaltiger als Plastikverpackungen, da sie kompostierbar sind und nicht unter Freisetzung von Treibhausgasen verbrannt werden müssen. Weniger Plastikkonsum spart außerdem Erdöl. 

Hand-in-Hand-SiegelEinklappen

Die „Rapunzel“ Produkte aus dem Automaten tragen das „Hand in Hand“ Siegel. Dies zeichnet fair gehandelte Bio-produkte, welche strenge Anforderungen erfüllen, aus. So wird die Bio-Kontrolle zweimal jährlich durch eine unabhängige Bio-Kontrollorganisation durchgeführt. Hand in Hand Partner:innen werden außerdem persönliche, direkte und langfristige Lieferbeziehungen, sowie faire Preise garantiert. Das Siegel achtet auch auf das Verbot von Kinderarbeit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. 


Verantwortlich für die Redaktion: GreenCampus Team

Facebook Twitter Youtube-Kanal Instagram LinkedIn UBT-A Kontakt